Friedhof Altenburg
An Fronleichnam nahmen wir die Gelegenheit wahr, den alten Friedhof in Altenburg zu besichtigen.






Der Friedhof gehört zu den ältesten noch heute genutzten Stadtfriedhöfen Thüringens. Auf dem parkähnlichen Gelände befinden sich Architekturen und Grabmale aus den letzten vier Jahrhunderten. Der Haupteingang ist eine Kapelle im neogotischen Stil.
Im Rahmen der Führung konnten wir die alte Trauerhalle, die zur Aufbahrung diente, die Gottesackerkirche und die Fürstengruft besichtigen.





Der erste Verstorbene wurde am 6. Juni 1529 auf dem damaligen „Gottesacker“ beigesetzt. Die ursprüngliche Grabanlage des „Katholischen Friedhofs“ befand sich im Bereich der heutigen „Gottesackerkirche“. Aufgrund des stetigen Bevölkerungswachstums wurde der Friedhof bisher elfmal erweitert, einschließlich der Einbeziehung des „Städtischen Friedhofs“.
Die Gottesackerkirche wurde von 1635 bis 1651 im Stil der italienischen Spätrenaissance erbaut. Sie hat fünf Fensterachsen und einen Haupteingang mit doppelläufiger Treppe. Die Kirche schließt den 1529 angelegten Friedhof ab und wurde bis in die 1970er Jahre als Garnison- und Friedhofskirche genutzt. Von 1813 bis 1840 war sie profaniert. Das Deckenbild zeigt die Dreifaltigkeit, die Kanzel ist mit Goldelementen verziert. Die Orgel stammt aus dem Jahr 1845.











Die im altdeutschen Stil errichtete Fürstengruft vollendete der Baukontrolleur Winkler im Herbst 1841. In den Jahren von 1844 bis 1919 wurden in dieser 15 Angehörige der herzoglichen Familie bestattet. Alle Särge mussten 1974 aufgrund des schlechten Zustands des Gebäudes in andere Grabstätten auf dem Friedhof umgebettet werden. Heute ist die Gruft nur noch eine reizvolle Ruine.








Die Trauerhalle ist Teil eines neugotischen Gebäudeensembles, das aus drei Teilen besteht. Der gesamte Gebäudekomplex wurde aus Sandstein aus den Postaer Steinbrüchen bei Pirna an der Elbe errichtet. Sie wurde 1895 erbaut und war bis 1930 in Nutzung. Durch die Jahre geriet die Halle in Vergessenheit. Eine dringend erforderliche Restaurierung konnte aus Kostengründen bislang nicht erfolgen. So befindet sich die ehemalige Trauerhalle im Dornröschenschlaf. Die Kapelle wird auch heute noch für kirchliche Bestattungen genutzt.












Auch ein Streifzug über den Friedhof lohnt sich. Auf dem Friedhof fanden zahlreiche, auch über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Persönlichkeiten ihre letzte Ruhe. Einige dieser Grabstätten sind noch erhalten. Sehr beeindruckend war auch der alte Baumbestand.








