Veterinärschule Beichlingen
Meine erste Solo-Übernachtung mit dem Caddy im „Single-Bett“.
Nachdem wir zur Fototour mit Go2Know in der Veterinärschule bereits um 11.00 Uhr in Beichlingen / Thüringen sein mussten. Bin ich bereits am Abend vorher Richtung Rudolphstein gestartet. Ich habe dann eine Nacht auf dem wunderschönen Campingplatz bei Schloss Issigau verbracht. Eine wahrlich wunderschöne Anlage mit modernen Sanitärräumen und einem ganz eigenen Ambiente im Schlossgarten. Sehr herzliche freundliche Betreiber, ein Restaurant im Schloss mit einer gut durchdachten Speisekarte, einem kleinen Biergarten und sehr schön gestalteten Parzellen. Hier konnte man sich nur wohlfühlen! Was soll ich sagen, ich genieße diese kleinen Auszeiten, meine kleine Freiheit.
Am nächsten Morgen ging es dann weiter über Rudolphstein Richtung Schloss Beichlingen.
Die Veterinärschule befand sich innerhalb des Burggeländes. Die Burg gehörte ab 1519 der Familie zu Werthern, die die Burg schließlich zu einem Renaissance-Schloss umbaute. Anschließend wurde das Gelände als Bildungsstätte genutzt um u. a. Erzieherinnen, Landwirte und später auch Veterinäringenieure auszubilden. Die Grafen Werther-Beichlingen wurden 1945 enteignet und haben das Schloss vor dem Eintreffen der Roten Armee verlassen. Anschließend wurde das Schloss teilweise geplündert.
1969 wurde auf dem Areal die Ingenieurschule für Veterinärmedizin „Kurt Neubert“ errichtet und war ein moderner – für die DDR typischer – Plattenbau. In der ehemaligen DDR lernten hier die angehenden Veterinäringenieure. Veterinäringenieur war in der DDR ein Berufsbild in der Veterinärmedizin. Veterinäringenieure hatten einen Ingenieurschulabschluss und wurden in allen Bereichen der veterinärmedizinischen bzw. tierärztlichen Betreuung der Tierbestände im Rahmen von staatlich-tierärztlichen Gemeinschaftspraxen und anderen veterinärmedizinischen Einrichtungen eingesetzt. Es gab in der DDR zwei Ausbildungseinrichtungen in Beichlingen und eine in Rostock.21 Jahre wurde die Schule in Beichlingen betrieben und musste dann mit der Wiedervereinigung schließen, denn dieses Berufsbild existiert in der Bundesrepublik nicht. Über 2.200 Veterinäringenieure wurden hier ausgebildet. 1994 wurde eine Anerkennung als Hochschulstudium erreicht und 1997 wurde den Absolventen der ISV Beichlingen von der Hochschule Anhalt durch ein Weiterbildungssemester die Möglichkeit der Erlangung des akademischen Grades Dipl.-Ing. (FH) nach Ablegung einer Prüfung ermöglicht.
Das Schloss wurde von 1991 – 1999 umfangreich renoviert und ist heute ein erfolgreiches Hotel für Hochzeiten und Events.
Anschließend konnten wir uns noch im Lehnshaus umsehen.