Bahnhofsbunker Nürnberg
Der Bahnhofsbunker ist der größte noch verbliebene und gleichzeitig der jüngste ABC-Bunker in Nürnberg. Knapp 2.300 Menschen hätten darin für den Fall eines atomaren Vorfalls für maximal zwei Wochen Schutz finden können. Der Aufenthalt hätte wohl so ausgesehen: Ein halber Quadratmeter pro Person, dreimal Suppe und Tee, 16 Stunden sitzen oder stehen und 8 Stunden liegen. Jeder hätte ein Handtuch und ein Stück Kernseife erhalten. Duschen waren nicht vorgesehen. Für die tägliche Hygiene gab es lediglich Waschbecken. Eine beklemmende Vorstellung. Medizinisches Personal war nicht vorgesehen, man hoffe, dass sich im Ernstfall medizinisches Personal unter den 2.300 Menschen befindet.
Der Bunker wurde in den 70iger Jahren während des kalten Krieges als Ersatz für den vorhandenen alten Atomschutzbunker beim Umbau des Hauptbahnhofs und dem Bau der U-Bahn-Line U1 in den Hauptbahnhof integriert. Mit Ende des kalten Krieges wurde der Bunker mehr oder weniger sich selbst überlassen.
Durch die letzte Renovierung des Hauptbahnhofs steht fest, dass der Bunker nicht mehr in Betrieb genommen werden kann (der Auspuff des Dieselgenerators wurde zurück gebaut, eine Betrieb des Bunkers und der Belüftung ist somit nicht mehr möglich).
Der Bunker wird aktuell teilweise von der Bahnhofsmission und den Nürnberger Verkehrsbetrieben genutzt. Die untere Ebene kann aktuell mit dem Förderverein Nürnberger Unterwelten besucht werden.