Hilfskrankenhaus Gunzenhausen

Die Hilfskrankenhäuser in Gunzenhausen waren drei ehemalige Bunkerkrankenhäuser.. Der Standort Gunzenhausen wurde gewählt, da er sich weit genug entfernt von den mittelfränkischen Großstädten, militärisch relevanter Industrie und Militärstützpunkten befand. Insgesamt wurden drei Anlagen innerhalb der Stadt angelegt, ein vollgeschütztes Hilfskrankenhaus sowie zwei teilgeschützte Einrichtungen. Zuständig für die Hilfskrankenhäuser waren jeweils die Kliniken Nürnberg, Fürth und Ansbach.

Die Anlagen wurden von 1963 bis 1965 im Rahmen des Kalten Krieges errichtet und sollten bei einem Nuklearvorfall Patienten der nahen Großstädte des Ballungsraums Nürnberg versorgen. Es wurden hierfür ca. 1.400 Betten vorgehalten. Der Unterhalt der Anlage verursachte jährliche Kosten in Höhe von 25.000 DM. Der Betrieb der Anlage war auf 14 Tage ausgelegt.

Das vollgeschützte Bunkerkrankenhaus mit OP-, Behandlungs- und Intensivtrakt war das erste von 44 Hilfskrankenhäusern in Bayern. Es ist das einzige Hilfskrankenhaus von ca. 220 innerhalb Westdeutschlands, das noch fast vollständig ausgerüstet ist; lediglich die Röntgengeräte wurden entfernt und abgegeben. Die beiden anderen Hilfskrankenhäuser in Gunzenhausen wurden in den 1990er Jahren aufgelöst. Am 29. November 1986 wurden im Rahmen einer Katastrophenschutzübung die Hilfskrankenhäuser in Gunzenhausen in Betrieb genommen. Im Juni 1990 wurde das Hilfskrankenhaus erneutzur Aufnahme von Übersiedlern aus Rumänien genutzt.

Danach wurde es still um die Anlage, eine weitere Nutzung ist nicht mehr belegt.

Ein Relikt aus der Vergangenheit, das zum Glück nie in Betrieb genommen werden musste. Zumal die Müllentsorgung nicht bedacht wurde und es zudem für 600 Menschen lediglich 15 Toiletten zur Verfügung standen.