Ein Upgrade für meinen Caddy – meine neue Campingbox
Das Bett hatte ich schon seit 2015 im Auto. Super einfach mit wenigen Handgriffen aufzubauen. Aber – was mich immer daran gestört hat – es war sehr rutschanfällig und ist auch beim Fahren immer wieder von den seitlichen Haltern heruntergerutscht. Es fehlte an Stabilität.
Die ursprüngliche Konstruktion bestand aus drei OSB-Platten (111 cm breit x 65 cm tief – Stärke 12 mm). Die OSB-Platten wurden mittels Klavierband miteinander verbunden. Diese wiederum wurden auf eine Lattenkonstruktion (72 cm lang x 33 cm hoch) aufgelegt, um so die Höhe der Rücksitzbank zu erhalten. Damit die Platten nicht von den Seitenteilen rutschten waren in der Mitte noch zwei Querlatten verschraubt, die genau zwischen die Seitenteile passten. Vorne wird die Platte mittels Aufhängung und einer Latte gehalten. Hier könnte man alternativ auch eine Unterkonstruktion bauen (vielleicht mache ich das irgendwann).

An sich eine gute und schnelle Lösung, um den Caddy mit wenigen Handgriffen in ein Bett zu verwandeln. Ich bin mit dem System über viele Jahre glücklich gewesen, aber manchmal ändern sich die Umstände und die auch die Ansprüche. Nachdem ich seit geraumer Zeit mit einer „Küchenschublade“ liebäugle und mir diese selbst bauen will, musste aus der Konstruktion eine fest miteinander verschraubte Box werden.
Gedacht, geplant, getüftelt, umgeplant ... Denn ich wollte unbedingt die vorhandenen Teile der Nachhaltigkeit wegen integrieren und nicht alles neu bauen. Im Netz gibt es diverse Anleitungen oder auch Boxen zu kaufen, aber nichts hat so wirklich gepasst, um das, was ich schon hatte, problemlos integrieren zu können.
Also habe ich selbst gemessen und die Platten im örtlichen Baumarkt zuschneiden lassen.

Selbst ist die Frau und an dieser Stelle noch einmal: Danke Papa, dass du mich schon immer einfach hast machen lassen und mich bei meinen verrückten Ideen unterstützt hast!
Für meinen Erweiterungsbau benötigte ich:
An Material:
Verwendet habe ich Pappelholz mit einer Stärke von 10 mm.
4 x Seitenteile (72 cm lang x 33 cm hoch)
1 x Bodenplatte (80 cm lang x 111 cm breit)
1 x Rückwand (23 cm hoch x 111 cm breit)
Zum Verschrauben habe ich Torx-Schrauben verwendet.
An Werkzeug:
Akku-Schrauber
Bohrer
Stichsäge
Schleifpapier
Wasserwaage
Klemmen bzw. Zangen
Winkel
2 Böcke
Gut, dass Papa alles an Werkzeug hat, was man so brauchen kann ;o) und danke an Mama, die mich beim Zusammenbau tatkräftig unterstützt hat.
Damit das Ganze an Stabilität gewinnt, wollte ich nicht nur einfach die dünnen Pappelholzwände verschrauben, sondern wollte diese, wie schon bisher durch die Latten an der Seite verstärken. Schließlich muss das Bett am Ende ca. 180 kg tragen.
Also habe ich als erstes die Seitenteile auf die schon vorhandenen Lattenkonstruktionen geschraubt. Ich habe mich bewusst dafür entschieden, dass sich die Lattenkonstruktion an der Außenseite der Box befindet, weil sie dadurch ganz wunderbar als „Griff“ zum Tragen der Box dient. Außerdem ist so die Innenseite der Box vollflächig verkleidet.
Anschließend habe ich die zwei Seitenteile mittels Zangen bündig an die vordere Kante der Bodenplatte befestigt und sie anschließend mit der Bodenplatte verschraubt. Auch hier war es Absicht, dass die Bodenplatte nach hinten leicht übersteht (diese möchte ich ganz am Schluss meines Umbaus fest mit dem Auto über die im Caddy vorhandenen Zurrpunkte verbinden).




Im nächsten Schritt habe ich die Trennwand zwischen dem großen Fach und dem Fach, das im nächsten Umbauschritt mit der Küchenschublade ausgestattet wird, wiederum aus Latten und zwei Seitenteilen zusammengebaut.
Hierfür habe ich die Latten, die an der vorherigen Konstruktion auf der Unterseite der OSB-Platten-Konstruktion waren, verwendet und mit der Stichsäge auf Maß gesägt. Dann habe ich die Seitenteile von beiden Seiten dagegen geschraubt.
Im nächsten Schritt musste ich die genaue Breite für die Küchenschublade inklusive der bereits bestellten Schwerlastauszüge berechnen. Das waren bei mir 31,94 cm (ich habe vor, die Küchenschublade aus 12 mm Multiplexplatten zu bauen und das Maß für die Schwerlastauszüge hatte ich aus der Produktbeschreibung).
Inzwischen hat es angefangen zu regnen. Wir sind also vom Garten in das Gartenhaus umgezogen.

Ich habe mir dann die breite der Küchenschublade mit einem Bleistift markiert und dann von unten die Trennwand mit der Bodenplatte verschraubt. Hierzu habe ich von oben die Löcher für die Schrauben vorgebohrt, um dann von unten genau die Mitte der Trennwand zu treffen (hier hatte ich freundliche Unterstützung von Papa).
Anschließend habe ich dann die Rückwand unten bündig angebracht. Hier ist es Absicht, dass diese nach oben offen ist, da die Luft im inneren der Box beim Zuschieben der Schublade entweichen muss.
Auf Löcher in den Platten habe ich bewusst verzichtet, da ich auf diesen liege und ich mir hier Löcher ziemlich unbequem vorstelle. Für mich war klar, die Platte, auf der ich schlafe, muss eine glatte durchgängige Fläche sein. Ich habe nicht immer die Matratze mit dabei, manchmal schlafe ich auch nur auf einer einfachen Isomatte und da wären Löcher in der Platte äußerst unkomfortabel.
Zu guter Letzt habe ich dann noch die vorhandene OSB-Plattenkonstruktion bündig mit der Vorderkante auf der Box verschraubt. Diese ist kürzer als die Box, was daran liegt, dass bei mir alle Platten 65 cm breit sind (ich habe so eine Liegefläche von stolzen 195 cm). Dies hat jedoch den Vorteil, dass der erste Knick mit dem Klavierband noch auf dem Rahmen der Box liegt und so nicht durchhängen kann. Der zweite Knick mit Klavierband liegt auf der Rückbank. So liegt alles stabil auf und kann sich nicht verbiegen.





Die Box haben wir dank der Lattenkonstruktion an den Seiten einfach durch die Heckklappe in den Kofferraum gehoben.



Fazit:
Ging schneller und einfacher als gedacht. Innerhalb von 4 Arbeitsstunden wurde aus meinem „provisorischen Rahmen“ eine vollwertige Campingbox. So gefällt mir die Box schon ganz gut. Im nächsten Schritt wird dann die Schublade zusammengebaut und eingesetzt. Für das große Fach folgt noch eine Klappe.